
Karsamstag
bejubelt ausgeliefert gebrochen durchkreuzt
Heute bist Du tot.
Ich höre Deine Stimme, ich sehe Dich noch immer.
Aber Du bist nicht mehr da!
Das ist eigentlich unsere einzige moralische Aufgabe:
In sich selbst große Flächen urbar zu machen für die Ruhe, für immer mehr Ruhe, so dass man diese Ruhe wieder auf andere ausstrahlen kann. Und je mehr Ruhe in den Menschen ist, desto ruhiger wird es auch in dieser aufgeregten Welt sein.
Ein Text der niederländischen Jüdin Etty Hillesum, geboren 1914 in Middelburg, umgebracht im November 1943 im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Als junge Frau, voller Mitmenschlichkeit und im Innersten dankbar für das ihr geschenkte Leben, hinterlässt sie Tagebuchaufzeichnungen und Briefe, aus denen tiefstes Gottvertrauen und der Glaube an das Gute in jedem Menschen spricht. Ihr gelang es, ihr Herz freizuhalten von Hass, obwohl sie erahnte, welches Schicksal ihr und all ihren Verwandten und Freunden bevorstehen würde.
Ich bin die Auferstehung und ich bin das Leben.
Wer an mich glaubt wird leben, auch wenn er stirbt.
Johannes 11, 25
Herr Jesus Christus
Möge die Stille vom Karsamstag münden in ein gemeinsames Halleluja der Osternacht das uns verbindet in innigem Gebet für Frieden und Versöhnung auf der ganzen Welt.
AMEN